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K.u.k. Marineoffizier

Adjustierung.

Parade in alter Uniform.

Richtlinien für die Adjustierung der Traditionsecadre der k.(u.)k. Kriegsmarine.

Es wird über kaum ein Thema so heftig in der Traditionsszene diskutiert wie über die korrekte Adjustierung. Ich habe daher die, für die Traditionsescadre geltenden Regeln zusammengefaßt.

Vorab: es gibt zwei Arten die militärische Tradition zu pflegen. Die erste wäre, die Geschichte darzustellen, also so, wie das ein Theaterstück oder ein Film tun. Dann wären alle Adjustierungen genauso umzusetzen wie das auch in der Monarchie war. Da es sich nicht um eine Situation in der Gegenwart handelt, sondern um die Darstellung der Vergangenheit darf auch ein Kaiser Franz Josef auftreten (aber sich nicht vom Volk bejubeln lassen).

Die zweite Art ist die Übertragung der Tradition in die Gegenwart. Deren Vertreter stellen also die historische Gruppe in die Gegenwart, die Teilnehmer repräsentieren somit ihre Gruppe heute. Es sind also keine historischen Personen, die dargestellt werden, aber es gilt die Annahme, es gäbe die historische Gruppe noch heute.

Wir (und viele andere auch) haben uns für die zweite Variante entschieden. Das bedeutet aber auch, daß wir gewisse Anpassungen durchführen und einige Kompromisse akzeptieren müssen. Es steht uns nicht mehr das Umfeld aus der Zeit der Monarchie zur Verfügung, wir haben keine Schiffe (jedenfalls keine Kriegsschiffe), wir halten uns selten in Küstenstädten auf und wir treten in geringen Gruppenstärken auf, die früher undenkbar waren. Eine exakte Darstellung der Situation vor 1918 ist somit unmöglich, auch schon deshalb, weil wir nur Offiziere in unseren Reihen haben und keine Mannschaften.

Wir orientieren uns an den Vorgaben der k.u.k. Militärkanzlei, die (in Abstimmung) die Richtlinien herausgibt. Auch Beförderungen werden von der Militärkanzlei ausgesprochen. Auch das hat schon zu Kritik geführt: „Wieso müssen wir uns von anderen dreinreden lassen?“ Müssen wir nicht, wir arbeiten freiwillig mit der Militärkanzlei zusammen. Und ich möchte den Eindruck vermeiden, „wir beweihräuchern uns selber“.

Dennoch ist die Organische Vorschrift für das Personal der k. u. k. Kriegsmarine die Basis unserer Adjustierungen. Wir wollen dieses Regelwerk so genau wie möglich befolgen.

Hier folgen nun Ergänzungen, Anpassungen, Erklärungen zu diesen Richtlinien. Die einzelnen Uniformsorten finden sich dann auf einer weiteren Seite.

Generell: Es ist, das gilt auch für alle anderen Sorten, egal, ob es sich um ein historisches Stück oder ein nachgeschneidertes handelt, soferne es paßt. Der Schnitt und die Machart müssen der Vorschrift entsprechen, also keine Phantasieflottenröcke. Kleine Ausnahmen nachstehend. Das Material darf moderner Art sein, in der Marineadjustierung wurde womöglich Baumwolle verwendet. Was unbedingt stimmen muß ist die Farbe.

Flottenrock: das ist die wichtigste Uniformsorte und jedes Escadremitglied muß einen besitzen, wenn es mitmarschieren möchte. Der Flottenrock darf auch offen getragen werden (das gab es nur bei der Marine!), soferne nicht eine Feldbinde befohlen ist und natürlich nicht bei Paraden, beim Marschieren, etc. Bei offenem Flottenrock muß eine Weste getragen werden. Die Ärmeldistinktionen müssen dem Rang des Trägers entsprechen, hier ist keine „kleine Hochstapelei“ erlaubt.

Weste: In der Marine wurde immer eine Weste unter dem Flottenrock getragen, ganz generell waren Westen seinerzeit viel beliebter als heute. Da man die Weste im Normalfall nicht sieht, ist sie für die Mitglieder der Escadre nicht verpflichtend. Wenn keine getragen wird muß der Flottenrock geschlossen bleiben!

Bordjacke: Die weiße Bordjacke darf getragen werden, wenn die weiße Uniform zulässig ist.

Waffenrock: Ist für die Galauniform vorgeschrieben, da aber so gut wie niemand eine besitzt (und selbige bei der Marine recht unbeliebt war) gehen wir davon aus, daß bei keiner Veranstaltung Gala getragen wird.

Hose: Die Hose hatte einen besonderen Schnitt und wurde mit Hosenträgern getragen, nicht mit einem Gürtel. Da die „besonderen“ Formen der Hose durch den Flottenrock abgedeckt sind ist auch eine „normale“ Hose möglich, aber kein Farbunterschied zum Rock.

Schuhe: Normale Straßenschuhe, schwarz, mit keinem oder nur geringem Muster, keinesfalls Sportschuhe oder Ähnliches. Schwarze Schuhe sind immer erlaubt, zur weißen Hose dürfen (nicht müssen) auch weiße Schuhe getragen werden.

Socken: Sie müssen die Farbe der Schuhe haben.

Hemden: In jedem Fall weiße Hemden, nicht hellbeige oder gar marineblau. Weiße Hemden wird wohl jeder haben, daher hier bitte keine Farbspiele. Mit dem Flottenrock sind Hemden mit Umschlagkragen zu tragen, mit Bordjacke oder Waffenrock solche mit Stehkragen.

Unterhosen: Waren als Gattiehosen auch genormt, hier wird jedoch keine Kontrolle vorgenommen.

Kappen: Die Kappen müssen der originalen Ausführung entsprechen, keine Adaption anderer, ähnlicher Kappen. Bei Offizieren ist an den Borten die Unterscheidung Oberoffizier - Stabsoffizier - Flaggenoffizier zu erkennen. Grundsätzlich ist auch die alte (schmälere) Ausführung zulässig, dann muß aber auch die übrige Adjustierung der alten Ausführung entsprechen.

Marinehut: Vulgo Zweispitz, bei der Marine respektlos als Jubelkübel bezeichnet, weil er nur getragen wurde, wenn es etwas zu bejubeln gab (z.B. Kaisergeburtstag). Wird zur Galauniform getragen, wer eine solche besitzt kann natürlich auch einen Jubelkübel tragen. Die Verwendung der Kappe anstelle des Marinehutes ist zulässig.

Epauletten:  Werden bei besonderen Anlässen mit der Parade- oder Galauniform getragen. Da nur einige Epauletten besitzen sind sie nicht vorgeschrieben. Bitte keine Epauletten anderer Marinen und Armeen!

Säbel: Ein Offizier in Uniform trägt immer einen Säbel. Die Ausnahmen sind in der Organischen Vorschrift festgelegt. Das ist heute so nicht mehr machbar. Abgesehen von verschiedenen Vorschriften (in Wien darf man mit Waffen generell, auch mit Säbel, keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen) ist die Beschaffung eines Marinesäbels schwierig und das gute Stück ist meist teuer. Es sind daher folgende Ausnahmen vorgesehen: Wer noch keinen Säbel hat, darf an Paraden teilnehmen, dies gilt aber nur für Oberoffiziere und Stabsoffiziere und auch nur, wenn ein Säbel so schnell wie möglich besorgt wird. Flaggenoffiziere müssen immer einen Säbel tragen. Da der Marinesäbel eine, von allen anderen abweichende, Form hat, sollen keine „fremden“ Säbel getragen werden, schon gar keine einer ausländischen Macht. Keinesfalls kann jedoch ohne Säbel ein Kommando übernommen werden.

Weitere Sorten: Gehänge müssen der Organischen Vorschrift entsprechen. Es gibt unterschiedliche Ausführungen, alle sind zulässig.

Auf der Seite der externen Links sind auch solche zu Herstellern von Sorten und Ausrüstungsgegenständen zu finden, das sind solche, mit denen ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe. Es handelt sich um Empfehlungen, Garantie kann ich keine übernehmen, natürlich gibt es auch viele andere Quellen. Für Hinweise bin ich dankbar.

Diese Uniform ist z.B. nicht für die Teilnahme an Paraden geeignet.

Zu Uniformen und Sorten.

Zu Verhalten bei Veranstaltungen.

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